Jeder kennt das: aufgrund von z. B. Prüfungen, hoher Arbeitsbelastung, Vorfreude auf das Wiedersehen mit dem oder der Herzallerliebsten, aber auch bei Kälte oder Schmerzen schlägt das Herz flotter und die Atmung geht schneller, rast der Puls und man hat keinen Appetit mehr. Sicherlich erinnert man sich auch, dass diese körperliche Reaktion einen häufig zu Höchstleistungen gebracht hat, wenn die Situation nicht zu belastend war und nicht zu lange anhielt. Viele Menschen arbeiten oder lernen erst intensiv und produktiv, wenn der Prüfungstermin oder die Deadline gefährlich nahe rückt. In der Prüfung sorgen diese körperlichen Reaktionen dafür, dass der Prüfling aufmerksamer ist und sich an gelernte Sachverhalte und Inhalte bestens erinnern kann. Diese Reaktionen sorgen auch dafür, dass man in entsprechenden Prüfungs- oder Arbeitsphasen nicht krank wird, indem Entzündungsreaktionen unterdrückt werden, und dass man bei sportlich rauen Betätigungen wie Handball während des Spiels kaum Schmerzempfinden hat und somit für das eigene Team weiter kämpfen kann. Sind doch alles zunächst einmal gute Auswirkungen, die diese körperlichen Reaktionen haben, oder? Die beschriebenen körperlichen Reaktionen werden als akute Stressreaktion bezeichnet. Leider wird sie insbesondere im Hundetraining oft ausschließlich mit krankmachend und ungesund verbunden. Folgerichtig wird dann auch versucht Stress in der Hundeerziehung – insbesondere bei den Welpen – und im Hundetraining gänzlich zu vermeiden. Aber warum sollte es unseren Hunden anders gehen als uns? Warum sollte bei Hunden jede Stress auslösende Situation oder jeder Stress auslösende Reiz (Stressoren) krank machen und das Wohlbefinden dauerhaft negativ beeinflussen?
Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse hält sich bei vielen Verhaltensberatern/Hundetrainern die Ansicht, Stress müsse beim Hund vollständig vermieden werden. Genauso hält sich die Behauptung, unter Stress könne ein Hund nicht lernen. Biologisch gesehen ist so ein pauschalisierender Ansatz unhaltbar. Stress ist nicht gleich Stress und der Umgang mit Stresssituationen kann und muss sogar gelernt werden.
In diesem Seminar wird dargestellt, was Stress biologisch betrachtet ist, welche Chancen und Folgen er haben kann, welche Faktoren dazu führen, wie gut ein Individuum mit Stress umgehen kann und welche Schlussfolgerungen aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen für das Hundetraining gezogen werden können.
Paketpreis: Vortragsabend FS 469 + Seminar FS 470 zusammen: 120 €
Datum:
27.06.2020
Art:
Seminar (FS)
max 30, mind. 15 Teilnehmer
FS 470
Veranstaltungsort:
24635 Rickling
Tagungsstätte:
Tannenhof Schönmoor
Leitung:
Dr. Iris Mackensen-Friedrichs
Kosten:
105 € (Paketpreis: FS 469 + FS 470 zusammen: 120 €) zzgl. ÜN und Verpflegung
Anerkannt durch die Tierärztekammer(n):
Schleswig-Holstein